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5 Dinge, die mir als hochsensible Mama helfen

Seit ich zum ersten Mal das Thema “Hochsensibilität” hier auf dem Blog angesprochen habe, erreichen mich immer wieder Fragen dazu. Die am häufigsten gestellte Frage ist die nach Tipps, die den Alltag für eine hochsensible Mama entspannen und einfacher machern können.
Ein Zaubermittel habe ich bisher leider noch nicht finden können und auch bei mir gibt es weiterhin viele Tage, an denen mir einfach alles zu viel ist. Ich habe mittlerweile aber ein paar kleine Hilfsmittel herausfiltern können, die mir helfen, bestimmte Situationen leichter zu meistern. Diese Hilfsmittel bzw. Anregungen möchte ich heute mit euch teilen.

Alleine in den Tag starten

Ich starte direkt mit einem Punkt, der mir richtig gut hilft, den ich seit Beginn der Schwangerschaft und dem damit einhergehenden stärkeren Schlafbedürfnis, jedoch leider vernachlässige.
Mir tut es unheimlich gut, morgens alleine und in Ruhe in den Tag zu starten – am besten jeden Tag auf die gleiche Art und Weise. Bis zur Schwangerschaft hatte ich eine richtig tolle Morgenroutine, die sich nicht nur auf den Morgen, sondern auf den gesamten Tag positiv ausgewirkt hat. Morgens erstmal Zeit für mich zu haben, mir etwas Gutes zu tun und achtsam mit meinen Bedürfnissen umzugehen, ist wie ein Balsam für meine Seele und sorgt für innere Ruhe. Diese Morgenroutine kann für jeden anders aussehen und sollte sich an den individuellen Interessen und Bedürfnissen orientieren. Während es den einen vielleicht auf die Yogamatte zieht, möchte der andere vielleicht lieber ein paar Seiten lesen oder einige Minuten die eigenen Gedanken zu Blatt bringen.
Einen genaueren Einblick in meine Morgenroutine, die ich unbedingt (wenn auch in etwas veränderter Form) wieder aufnehmen möchte, findet ihr in diesem Artikel: Meine achtsame Morgenroutine.

Den Tag planen

Das Leben mit Kindern lässt sich nicht immer genau planen, das ist mir bewusst. Doch dem Tag eine gewisse Struktur zu geben kann helfen, sich sicherer, stärkerer und vorbereitet zu fühlen. In vielen Situationen habe ich gemerkt, dass es mir sehr gut tut, wenn ich ungefähr weiß, was auf mich zukommt. Dabei geht es mir auch gar nicht darum, ganz strikt an irgendwelchen Plänen festzuhalten, sondern vielmehr um die innerliche Vorbereitung auf den kommenden Tag. In diese Vorbereitung beziehen ich sowohl wichtige Termine, Essensplanungen, Ideen und Wünsche von Emma als auch Auszeiten für mich mit ein.
Auch diesen Punkt kann man ganz individuell angehen. Zu manchen passt es vielleicht, sich jeden Abend einen Plan für den nächsten Tag zurechtzulegen. Anderen liegt es vielleicht mehr, sich direkt eine ganze Woche vor Augen zu halten und spontan nochmal Aktivitäten o.ä. auf einen anderen Tag zu verschieben.

Hörbücher und Podcasts

Oh wie würde mein Leben nur ohne Hörbücher aussehen – wahrscheinlich wesentlich stressiger und unzufriedener. Hörbücher waren vor knapp 2 Jahren wirklich meine Rettung. Dies bezieht sich jedoch nur zu einem winzigen Teil auf meine ungestillte Leselust. Vielmehr hängen die Hörbücher mit der Einschlaf-Begleitung unserer Tochter zusammen. Es gab Zeiten, in denen es locker 1,5 Stunden gedauert hat, bis unsere Tochter eingeschlafen ist. An vielen Tagen hat mich diese lange Zeit wirklich nervös und manchmal auch wahnsinnig gemacht. Achtsamkeits- und Atemübungen haben mich nicht wirklich ruhiger werden lassen. Und je angespannter ich wurde, desto eher bekam dies auch unsere Tochter mit. Irgendwann kam mir die Idee, dass ich die Zeit sinnvoll für mich nutzen könnte: Für unsere Tochter da sein aber gleichzeitig auch für mich sorgen. Und Hörbücher bzw. später auch Podcasts waren die Lösung. Wenn ich meinen Hörbüchern lausche (IPod an, Stöpsel ins Ohr) kann ich absolut entspannt und ruhig bleiben. Es stört mich plötzlich nicht mehr, wenn unsere Tochter länger als gewöhnlich braucht, um in den Schlaf zu fallen. Während ich die Hände unserer Tochter halte, kann ich mich selber ganz fallen lassen und strahle gleichzeitig auch noch Ruhe aus. Und ich komme endlich dazu, meine lange Bücherliste hörend durchzugehen.

Raus in den Wald

Ich oute mich an dieser Stelle mal als Mutter, die keine Spielplätze mag und tatsächlich auch nicht gerne spielt. Was ich aber sehr gerne mag, ist die Natur. Und ich mag es, wenn unsere Tochter sich ganz frei bewegen kann, ohne dabei von Straßen, Autos, Sicherheitsvorkehrungen oder anderen Dingen aufgehalten zu werden. Im Wald lässt sich das prima kombinieren und dementsprechend oft zieht es uns dorthin. Während unsere Tochter sich austoben kann, habe ich die Möglichkeit, die frische Luft zu genießen, mich auf die Geräusche der Natur zu konzentrieren und meinen Gedanken (und vielleicht auch Sorgen) freien Lauf zu lassen. Nach jedem Spaziergang im Wald bin ich entspannter und tatsächlich auch weniger verspannt. Konflikte, die vorher vielleicht bestanden haben, kann ich nach einem Spaziergang oft in einem anderen Licht sehen – oder sie sind plötzlich gar nicht mehr so wichtig.

Ohrstöpsel

Bei diesem letzten Punkt war ich mir nicht sicher, ob ich ihn in die Liste aufnehmen soll. Das liegt vor allem daran, dass die Ohrstöpsel für mich selber noch neu und ungewohnt sind. Besorgt habe ich sie mir unteranderem aus dem Grund, dass ich beim Lernen für meine Ausbildung zur Gesundheitsberaterin wirklich Ruhe brauche. Und auch das Autofahren oder zu viele verschiedene Geräusche zu selben Zeit sind sehr problematisch für mein ausgeprägtest Bedürfnis nach Ruhe. Die Ohrstöpsel führen nicht dazu, dass man nichts mehr hören kann, sondern sie nehmen den Geräuschen mehr oder weniger die Spitze und lassen sie leiser umd dumpfer klingen. Wenn mir also die laute Musik gepaart mit dem wilden Rumgehüpfe unserer Tochter und den Innenstadt-Geräuschen, die durchs Fenster klingen, zu viel werden, kann ich diese Situation dank der Ohrstöpsel leichter aushalten.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Ohrstöpsel nicht unbedingt für jede Mama das Richtige sind, aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Wie sieht es bei euch aus?
Welche Dinge helfen euch im Alltag als hochsensibele Mama?
Was würdet ihr gerne mal ausprobieren?

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1 Comment

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    Reply
    ingegerd
    9. April 2018 at 15:31

    Ich lege mich immer wieder kurz auf dem Rücken – im Sofa, auf dem Boden, im Bett – nur ein paar Minuten, wo ich die Beine in die Luft strecke und mich auf meinem Atem konzentriere. Das hilft mir ungemein.

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