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Wenn das Kleinkind nachts schreit…[Mama-Sorgen]

Heute gibt es mal weder ein Rezept, noch ein kreatives Projekt und auch kein Gewinnspiel – heute gibt es einfach einen aktuellen Blick in meinen Kopf. Der grübelt momentan nämlich sehr stark und fragt sich, was mit der kleinen Madame zur Zeit los ist.

Vor ca. 2 Wochen habe ich Emma wie gewohnt abends ins Bett gebracht, bin danach ins Wohnzimmer gegangen und habe mit meiner Mutter telefoniert. Ich habe das Babyphone eingeschaltet und habe es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht. Das Telefonat dauerte eine ganze Weile und als mein Blick irgendwann auf`s Babyphone fiel bemerkte ich, dass es nicht mehr eingeschaltet war – vielen Dank auch Akku. Schnell geschnappt und ab auf die Station, der Bildschirm geht wieder an und ich sehe, wie die kleine Madame im Bett liegt und mit dem Ipod beschäftigt ist, mit der wir ihre Einschlafmusik abspielen. Da ich immer noch mit dem Telefonat beschäftigt war, ist mein Freund ins Schlafzimmer gegangen. Emmas Worte, die ich dann durchs Babyphone hörte, haben mich ziemlich bedrückt. Sie erzählte ihrem Papa, dass sie wachgeworden ist, mich gerufen hat und angefangen hat zu weinen, weil ich nicht zu ihr gekommen bin. Beruhigt hat sie sich erst, als sie sich den Ipod geschnappt hat, der neben dem Bett lag. Während ich mit Tränen in den Augen im Wohnzimmer saß, ist die kleine Madame innerhalb von wenigen Minuten wieder eingeschlafen.

Am nächsten Abend schien erstmal alles wie immer zu sein. Wieder habe ich Emma ins Bett gebracht, sie hat etwas länger zum Einschlafen gebraucht, dann konnte ich ins Wohnzimmer gehen. 1 Stunde später schrie sie plötzlich wie am Spieß und es dauerte eine ganze Weile, bis ich sie beruhigen konnte. Die restliche Nacht schlief sie zwar unruhig, wurde aber nicht nochmal schreiend wach. Die darauffolgenden Abende und Nächte liefen ganz genauso ab. Pünktlich 45 – 60 Minuten nach dem Einschlafen fing sie an zu Schreien, manchmal konnten wir sie nach ein paar Minuten wieder beruhigen, manchmal dauerte es wesentlich länger.

Dann fuhren wir über`s Wochenende nach Hannover. Am ersten Abend brachte ich sie ins Bett und sie schlief bis zum nächsten Morgen durch. Am zweiten Abend brachte meine Mutter sie ins Bett, die mit uns nach Hannover gefahren ist. Auch diesmal gab es kein Schreien und sie schlief sogar viel schneller ein, als gedacht. Wir waren ganz schön erleichtert und freuten uns, dass es Emma scheinbar wieder besser ging.

Die Freude hielt allerdings nicht lange an, denn kaum waren wir wieder zu Hause, fing die Situation erneut an. Ich fing an über den Nachtschreck nachzudenken. Doch da Emma beim Schreien wach und ansprechbar ist, passt der Nachtschreck nicht so wirklich zu unserer Situation. Dann dachten wir, dass es vielleicht auch mit dem fehlenden Mittagsschlaf in Verbindung stehen könnte. Also standen wir morgens früher auf, Emma machte wie früher einen Mittagsschlaf und ging dementsprechen abends später ins Bett. Trotz der anderen Uhrzeit fing sie erneut nach 1 Stunde an zu schreien. Am nächsten Tag probierten wir es mit Globuli, die ihr während dem Zahnen oft geholfen haben – keine Veränderung. Gestern Abend, als sie noch stärker schrie als an den anderen Tagen, und ich sie fragte, ob sie Schmerzen hätte, sagte sie „Ja“ und zeigte auf ihren Bauch. 15 Minuten später schlief sie wieder ein. Und heute Abend fing das Schreien sogar schon nach 30 Minuten Schlaf an.

Tja, und nun stehe ich da, mache mir Sorgen um unsere Tochter und wünschte, ich würde die Ursache für das Schreien erkennen können. Die Vorstellung, dass es mit dem ersten Abend, an dem ich ihr Weinen und Rufen nicht gehört habe, zusammenhängt, macht mich ziemlich traurig. Klar, sowas kann passieren, doch das macht es für Emma, die mich in dem Moment gebraucht hat und nicht verstanden hat, warum ich ihr nicht geholfen habe, nicht besser.
Aber vielleicht ist der Grund auch ein anderer. Vielleicht hat sie tatsächlich Schmerzen. Vielleicht verarbeitet sie die Tage, die durch die Sommerferien viel weniger strukturiert sind als sonst. Vielleicht macht sie gerade einen Entwicklungsschub durch und fühlt sich einfach „komisch“. Vielleicht entwickelt sie gerade Ängste. Vielleicht zeigt sie uns so unbewusst, dass es ihr momentan nicht gut geht oder irgendwas nicht stimmig ist.

Manchmal wäre die Fähigkeit, Gedanken lesen zu können, wirklich hilfreich. Doch da ich dies nicht kann, werde ich einfach genauer hinschauen, für Emma da sein, sie trösten und halten und ihr zeigen, dass sie nicht alleine ist.

Falls ihr eine ähnliche Situation mit euren Kindern erlebt hat, schreibt mir gerne einen Kommentar. Ich freue mich über jede Gedankenanregung und bin für jeden Tipp dankbar.

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1 Comment

  • Reply
    Lara
    11. August 2017 at 22:03

    Wir hatten im Juni auch viele harte, unruhige Nächte. Das ist zeitweise einfach so, er schreit und tritt um sich. (Nach unserer Recherche handelt es sich aber um einen Nachtschreck.) Jedenfalls ist es wohl auch einfach eine Art „Damp abzulassen“. Ähnlich wie man es von Babys kennt, abends, nachts ist irgendwie deren gute Zeit Stress und Unruhe rauszulassen. Es war oft traurig und ja, auch sehr anstrengend für uns. Doch wir wussten es ist nur eine Zeit und es hilft ihm den Tag zu verarbeiten.

    Liebe Grüße,
    Lara

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